CDU gegen Aktionsplan für sexuelle Vielfalt – SPD muss Verbindlichkeit für Koalitionsvertrag einfordern
Heute fand im Sozialausschuss des Sächsischen Landtags eine öffentliche Anhörung zum Antrag der Fraktion DIE LINKE in Drucksache 6/1808 „Erarbeitung des ‚Aktionsplans zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensweisen‘ im Dialog mit der Zivilgesellschaft“ statt. Für diese Anhörung benannte die AfD-Fraktion als „Sachverständige“ Bettina Röhl und die CDU-Fraktion Birgit Kelle. Dazu erklärt Sarah Buddeberg, Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Fraktion DIE LINKE:
Im Koalitionsvertrag ist die Erarbeitung eines Aktionsplans zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensweisen festgeschrieben. Als Opposition ist es unsere Aufgabe, die Umsetzung dieses längst überfälligen Vorhabens kritisch zu begleiten – aus diesem Grund haben wir den Antrag gestellt.
Wer aber nun dem Trugschluss aufgesessen ist, die CDU-Fraktion sei endlich aufgewacht und würde sich aktiv für die Akzeptanz von Lebensweisen und den Schutz vor Diskriminierung von Nicht-Heterosexuellen einsetzen, wird nun ernüchtert sein. Die Benennung von Birgit Kelle als Sachverständige ist ein Affront gegen die Koalitionspartnerin. Frau Kelle polemisiert nicht nur in Talkshows gegen alle genderpolitischen Forderungen, sondern tritt auch auf den Demos gegen sexuelle Vielfalt im Lehrplan als Gallionsfigur auf. Mit der Benennung einer Person, die nicht Sachverstand in den Diskurs einbringt, sondern lediglich ihre rechtskonservative und homophobe Meinung, tritt die CDU-Fraktion das Anliegen mit Füßen. Zugleich zieht sie sichtbar mit der AfD-Fraktion an einem Strang.
Die Gruppe e*vibes hatte im Vorfeld der Anhörung zum Protest gegen die von Brigit Kelle und Bettina Röhl vertretenen Positionen vor dem Landtag aufgerufen.