CDU-Abgeordnete diffamieren Nicht-Heterosexuelle und Menschen islamischen Glaubens – Protest nötig!
Zur morgigen CDU-Veranstaltung „MAL ERNSTHAFT – Mit Gendergaga gegen das arabische Frauenbild? Wie Ideologien unsere Freiheit bedrohen“ in Dresden erklärt Sarah Buddeberg, Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik:
Die CDU-Abgeordneten Andreas Lämmel und Arnold Vaatz stehen mit ihrer unsäglichen Veranstaltung zu Recht in der Kritik. Nicht nur heizen sie mit ihren Pauschalisierungen zu „arabischen Männern“ den Fremdenhass in Sachsen weiter an. Sie diffamieren mit dem Begriff „Gendergaga“ gleichzeitig auch wiederholt Menschen, die nicht heterosexuell leben. Diese Haltung konterkariert den „Aktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensweisen“, den die sächsische Regierungskoalition auf den Weg gebracht hat und zu dem Ministerin Petra Köpping im letzten Jahr umfangreiche Beteiligungsworkshops durchgeführt hat.
In typischer CDU-Manier wird auch einmal mehr nicht mit Menschen islamischen Glaubens über die „Grundlage unseres Zusammenlebens“ gesprochen, sondern über sie. Dass aber ausgerechnet Birgit Kelle zur Diskussion geladen wird, setzt der ganzen peinlichen Veranstaltung die Narrenkappe auf. Als Mitorganisatorin der „Demo für alle“ und Autorin polemischer Schriften gegen Frauenrechte und die Vielfalt von Lebensweisen kämpft Kelle Seite an Seite mit Protagonist_innen wie Beatrix von Storch gegen die Errungenschaften unserer Gesellschaft. Die CDU-Landtagsfraktion hat sich bereits im letzten Jahr damit lächerlich gemacht, Frau Kelle als sogenannte Expertin zur Aktionsplan-Anhörung im Sozialausschuss zu benennen.
Statt von der Bedrohung unserer Freiheitsrechte zu fabulieren, sollten sich die CDU-Abgeordneten lieber für Rechte einsetzen, die tatsächlich bedroht sind – nämlich die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Intergeschlechtlichen und queer lebenden Menschen (LGBTIQ) und das Menschenrecht auf Asyl. Der Gegenprotest zur Veranstaltung unter dem Motto „Kelle mich nicht voll – Ressentiments widersprechen“ ist bitternötig.