Zum CSD: Lieber gleichberechtigt als später! Zahl der eingetragenen Lebenspartnerschaften in Sachsen gestiegen

Weltweit gehen in den kom­menden Tagen Tausende Men­schen auf die Straße, um anlässlich des Christo­pher-Street-Days (CSD) für die Gle­ich­stel­lung von les­bis­chen, schwulen, bisex­uellen, trans*, inter* und queeren Men­schen zu protestieren – zum Beispiel zur Öff­nung der Ehe für gle­ichgeschlechtliche Part­ner­schaften. Auch in Sach­sen gehen immer mehr Paare eine einge­tra­gene Lebenspart­ner­schaft ein. Durch eine Kleine Anfrage der Abge­ord­neten Bud­de­berg (Par­la­ments-Druck­sache 6/9343) wis­sen wir es nun schwarz auf weiß: So gab es hier 2016 exakt 4.038 in einge­tra­ge­nen Lebenspart­ner­schaften lebende Men­schen. Das sind 489 mehr als im Jahr zuvor (ver­gle­iche Land­tags-Druck­sache 6/4376). Doch nicht nur in Großstädten, auch in den Land­kreisen lassen immer mehr gle­ichgeschlechtliche Paare ihre Beziehung vom Staat besiegeln. Diese Real­ität soll­ten die Bun­des- und Lan­desregierung endlich anerken­nen!

Dazu sagt Sarah Bud­de­berg, Sprecherin für Gle­ich­stel­lungs- und Queer­poli­tik der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

Wenn so viele gle­ichgeschlechtliche Paare heirat­en wollen, warum bekom­men sie dann noch nicht ein­mal die Rechte der tra­di­tionellen Ehe? Homo­sex­uelle soll­ten genau­so Kinder adop­tieren kön­nen und nicht schlechter gestellt sein als ver­schiedengeschlechtliche Paare. Deshalb lautet das Mot­to des diesjähri­gen CSD in Dres­den zu Recht: Warum nicht gle­ich? Ja, warum eigentlich wer­den immer noch Men­schen wegen ihrer sex­uellen Ori­en­tierung rechtlich der­ar­tig diskri­m­iniert? Warum sind wir vor dem Geset­zge­ber nicht alle gle­ich?

Beson­ders in Sach­sen ist diese kon­ser­v­a­tive Hal­tung spür­bar: Hier ver­schleppt die Regierungskoali­tion seit Jahren die Ein­führung ihres ver­sproch­enen Lan­desak­tion­s­plans zur Akzep­tanz der Vielfalt von Lebensen­twür­fen. Ins­beson­dere die CDU ver­hin­dert jeden Fortschritt. Aber auch sie muss erken­nen, dass alle Men­schen ein Recht auf ein gle­ich­berechtigtes und selb­st­bes­timmtes Leben haben – unab­hängig ihres Geschlechts, ihrer sex­uellen Ori­en­tierung oder Iden­tität.

Deshalb gilt: Lieber gle­ich­berechtigt als später! Darüber spreche ich auch am 27. Mai auf der Bühne des CSD am Alt­markt in Dres­den. Außer­dem sind alle her­zlich ein­ge­laden, am 30. Mai ab 18 Uhr im Alten Wet­tbüro mit mir und dem Gerede e.V. über die Zukun­ft der säch­sis­chen Gle­ich­stel­lungspoli­tik zu disku­tieren.