LINKS wirkt – mehr Geld für gesundheitliche und soziale Beratung von Sexarbeiter*innen

Der Sozialauss­chuss hat heute dem Land­tagsplenum emp­fohlen, den Antrag der Links­frak­tion „Ver­ant­wor­tung statt Dop­pel­moral: Stig­ma­tisierung und Diskri­m­inierung von Sexarbeiter*innen im Freis­taat Sach­sen been­den!“ (Druck­sache 7/4297) abzulehnen. Sarah Bud­de­berg, Par­la­men­tarische Geschäfts­führerin und Sprecherin für Gle­ich­stel­lungs- und Queer­poli­tik der Frak­tion DIE LINKE, freut sich den­noch:

„Die öffentliche Anhörung zu unserem Antrag hat den Blick auf die Exis­ten­zäng­ste jen­er Men­schen gelenkt, die in der Sexar­beit tätig sind. Ich freue mich, dass die Staat­sregierung mehr Geld im Haushalt für die gesund­heitliche und Sozial­ber­atung von Sexarbeiter*innen bere­it­stellen will, nach­dem wir auf dieses Prob­lem aufmerk­sam gemacht hat­ten. Wir wollen, dass diese oft vergessene Beruf­s­gruppe endlich die gebührende Aufmerk­samkeit bekommt, denn sie lei­det beson­ders stark unter der Pan­demie und wird ger­adezu in die Ille­gal­ität gedrängt. Linke Oppo­si­tion­sar­beit wirkt, auch wenn die Koali­tions­frak­tio­nen for­mal unseren Antrag abgelehnt haben.

Wir hal­ten trotz der Ablehnung unseres Antrages an unseren Forderun­gen fest. Wir fordern die Per­spek­tive auf eine schrit­tweise Öff­nung der Pros­ti­tu­tion­sstät­ten, finanzielle Soforthil­fen für Sexarbeiter*innen sowie bedarf­s­gerechte gesund­heitliche Beratung und Unter­suchun­gen seit­ens der Gesund­heit­sämter. Langfristig müssen wir für bessere Lebensla­gen von Sexarbeiter*innen in Sach­sen sor­gen. Darüber sollte an einem Run­den Tisch mit Expert*innen und Vertreter*innen ver­schieden­er Ressorts und Bere­iche disku­tiert wer­den.

Sexar­beit ist auch Arbeit. Die Men­schen aus dieser Branche brauchen – wie alle anderen Beruf­stäti­gen auch – ihre Arbeit, um die Miete zu bezahlen, Essen zu kaufen oder die Kinder­be­treu­ung zu organ­isieren. Die Beratungsstellen brauchen drin­gend mehr finanzielle Mit­tel, um ihr Beratungsange­bot auszubauen. Das umfasst auch die Ausstiegs­ber­atung.“

Pressemit­teilung vom 19.04.2021