Bild von Sarah Buddebergs Platz im Ausschuss vom 6. Frauenförderungsbericht

Sachsen braucht dringend ein modernes Gleichstellungsgesetz!

In der heuti­gen Sitzung des Auss­chuss­es für Ver­fas­sung und Recht, Demokratie, Europa und Gle­ich­stel­lung wurde der nun­mehr 6. Frauen­förderungs­bericht vorgestellt. Ein Bericht, der die Sit­u­a­tion der etwa 217.000 Beschäftigten des öffentlichen Dien­stes des Lan­des erfasst und beschreibt. Das Ergeb­nis ist lei­der kaum von den let­zten Bericht­en zu unter­schei­den: zwar arbeit­en mit 65% der Beschäftigten deut­lich mehr Frauen als Män­ner im öffentlichen Dienst, je höher jedoch die Führungs- und Besol­dungsebene, desto weniger Frauen sind zu find­en. In manchen Bere­ichen liegt der Frauenan­teil in den ober­sten Leitungs­funk­tio­nen nicht ein­mal bei einem Vier­tel. Auch das The­ma Teilzeit ist nach wie vor weib­lich, etwa 85% der Teilzeit­stellen wer­den von Frauen aus­geübt. Und auch beim The­ma Ver­beam­tung ist keine Verän­derung zu erken­nen: Trotz ins­ge­samt höherem Frauenan­teil bei den Beschäftigten, fällt der Frauenan­teil unter den Beamtin­nen und Beamten mit rund 44% erhe­blich geringer aus.

Dazu sagt Sarah Bud­de­berg, gle­ich­stel­lungs- und queer­poli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Der Bericht zeigt wieder ein­mal, dass das The­ma Gle­ich­stel­lung im öffentlichen Dienst eine Sache des Zufalls ist. Die dafür erfol­gte Befra­gung der Frauen­beauf­tragten hat gezeigt, dass in der Prax­is nicht ein­mal die beste­hen­den geset­zlichen Vor­gaben umge­set­zt wer­den. Die vagen For­mulierun­gen lassen zu viel Spiel­raum bei der Ausle­gung und sind als gle­ich­stel­lungspoli­tis­ches Instru­ment ungenü­gend. Das beste­hende Frauen­förderungs­ge­setz (SächsF­FG) ist zahn­los und nach 27 Jahren hoff­nungs­los ver­al­tet. Es muss drin­gend durch ein mod­ernes Gle­ich­stel­lungs­ge­setz mit verbindlichen und ziel­gerichteten Regelun­gen erset­zt wer­den! Das fordern wir schon seit Jahren, doch sämtliche Bemühun­gen scheit­erten an der Block­ade­hal­tung der CDU. Ein zeit­gemäßes Gle­ich­stel­lungs­ge­setz ist nicht nur Ver­fas­sungsauf­trag, son­dern auch im Koali­tionsver­trag fest­geschrieben. Angekündigt ist die Umset­zung noch für dieses Jahr, der zuständi­gen Min­is­terin bleibt viel Erfolg bei dieser Auf­gabe zu wün­schen.“