Girls’ Day – die Linksfraktion fördert Frauenpower

Trotz besser­er Schu­la­b­schlüsse entschei­den sich Mäd­chen noch immer über­pro­por­tion­al häu­fig für einige, typ­isch weib­liche‘ Berufs­felder oder Stu­di­en­fäch­er. Oft bess­er bezahlte Män­ner­domä­nen wie Inge­nieurs­berufe, Handw­erk oder den IT-Bere­ich scheuen sie und schöpfen ihre Möglichkeit­en dadurch oft nicht aus. Als Frauen ver­di­enen sie dann weniger und sind stärk­er von Alter­sar­mut bedro­ht. Angesichts des Fachkräfte­man­gels in Sach­sen stellt sich auch die Frage: Kann sich der Freis­taat den Luxus leis­ten, auf weib­liche Exper­tise zu verzicht­en?

Die Links­frak­tion im Land­tag hat darum den Antrag „Girls’ Day ist 365 Tage im Jahr“ mit einem umfassenden Maß­nah­men­paket einge­bracht. Die Ori­en­tierung auf einen Beruf erfol­gt nicht erst kurz vor dem Schu­la­b­schluss, darum müssen Maß­nah­men eher greifen und vor allem kon­tinuier­lich erfol­gen – eben 365 Tage im Jahr. Wir fordern also neben einem Bericht über den Stand der geschlechtersen­si­blen Beruf­sori­en­tierung in Sach­sen, dass entsprechende Pro­jek­te und Weit­er­bil­dungsange­bote gefördert und Men­tor­ing-Pro­gramme für junge Frauen beim Beruf­se­in­stieg aus­ge­baut wer­den sollen.

Dabei wollen wir alle Schul­for­men im Blick behal­ten und berufsprak­tis­che Ange­bote forcieren. Durch ihre Vor­bild­funk­tion kön­nen Lehrkräfte bere­its junge Schulkinder für viele mögliche Berufe begeis­tern und mit geschlechtersen­si­bel über­ar­beit­etem Lehr­ma­te­r­i­al bess­er informieren. Schulen sollen Prax­isange­bote in Form von Schul­prak­ti­ka, Zukun­ft­sta­gen oder Pro­jek­t­wochen mit extern­er Beteili­gung ausweit­en kön­nen.

Mit der öffentlichen Anhörung am 8. April im Auss­chuss für Schule und Bil­dung wurde unser Antrag nun durch Fach­ex­per­tise flankiert. Unsere Forderun­gen wur­den dabei von Sachver­ständi­gen wie Juliane George vom Frauen­förder­w­erk Dres­den ein­drück­lich belegt. Auch die vie­len inter­essierten Nach­fra­gen zeigten, dass unsere Ziele bre­it geteilt wer­den. Nun ist es an der Lan­desregierung, diese Exper­tise aufzu­greifen – wir bleiben jeden­falls an der Sache dran!

Die Links­frak­tion fordert aber nicht nur, son­dern geht mit gutem Beispiel voran. Erneut beteili­gen wir uns am Girls’ Day am 28. April. In ver­schiede­nen dig­i­tal­en For­mat­en bekom­men inter­essierte Mäd­chen einen Ein­blick in die Land­tagsar­beit und kön­nen in Inter­views mit den weib­lichen Abge­ord­neten ihre Fra­gen loswer­den. Damit leis­ten wir nicht nur einen prak­tis­chen Beitrag zur Beruf­sori­en­tierung, son­dern fördern gle­ichzeit­ig die poli­tis­che Emanzi­pa­tion. Vielle­icht sehen wir einige auch im Schul­prak­tikum wieder?