Bild des Hörsaalzentrums der TU Dresden im Herbst
Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Gleichstellung in Hochschulen verbessern und Diskriminierung verbieten – Schutzlücken schließen!

Anlässlich des morgi­gen Inter­na­tionalen Tages für Frauen und Mäd­chen in der Wis­senschaft erk­lärt Sarah Bud­de­berg, Sprecherin der Links­frak­tion für Gle­ich­stel­lungspoli­tik, und Anna Gorskih, Sprecherin für Hochschulpoli­tik:

„Wir wollen die Sit­u­a­tion von Frauen an säch­sis­chen Hochschulen drin­gend verbessern. Obwohl seit Jahren etwa die Hälfte der Studieren­den weib­lich sind, beset­zen Frauen ger­ade ein­mal ein Vier­tel der Pro­fes­suren. Die Zahlen eine offen­sichtliche Schieflage – weit­er oben auf der Kar­ri­ereleit­er gibt es deut­lich zu wenige Frauen. Die gläserne Decke ist in der Wis­senschaft also noch sehr präsent, es gibt in Sachen Gle­ich­stel­lung also noch viel zu tun.

Ein großes The­ma ist Diskri­m­inierung. So weist das Antidiskri­m­inierungs­büro Sach­sen darauf hin, dass der Bere­ich „Bil­dung“ gemessen an den gemelde­ten Fal­lzahlen und Beratun­gen der am drit­thäu­fig­sten von Diskri­m­inierung betrof­fene Lebens­bere­ich ist. Hier darf die Staat­sregierung nicht wegschauen. Sie muss einen klar for­mulierten und konkreten Schutz vor Diskri­m­inierung gewährleis­ten. Das All­ge­meine Gle­ich­stel­lungs­ge­setz (AGG) ist ein passendes Instru­ment: Es enthält Regelun­gen zum Schutz vor Diskri­m­inierung und sex­ueller Beläs­ti­gung, aber es gibt nach wie vor Lück­en, ger­ade im Hochschul­bere­ich. Dort sind Beschäftigte über das Ver­bot diskri­m­inieren­der Beläs­ti­gung nach § 3 Absatz 3 AGG geschützt, Studierende allerd­ings nicht. Diese Schut­zlücke muss auf Lan­desebene geschlossen wer­den. Wir fordern mit unserem Antrag #MeToo in Sci­ence: Diskri­m­inierungss­chutz auch für Studierende sich­ern! die Staat­sregierung dazu auf. Am 27. Feb­ru­ar 2023 hört der Auss­chuss für Wis­senschaft und Kun­st öffentlich Sachver­ständi­ge.“

Hin­ter­grund 

 Im Win­terse­mes­ter 2022/2023 waren 106.125 Studierende an den säch­sis­chen Hochschulen eingeschrieben, darunter 51.854 Frauen. Laut dem Sta­tis­tis­chem Lan­desamt betrug der Frauenan­teil an den Pro­fes­suren 24,8 Prozent. In einzel­nen Fachge­bi­eten, beispiel­sweise den Inge­nieur­swis­senschaften, liegt er sog­ar bei weniger als 15 Prozent. Damit belegt Sach­senbun­desweit den viertlet­zten Platz.

Der Inter­na­tionale Tag der Frauen und Mäd­chen in der Wis­senschaft wurde am 22. Dezem­ber 2015 in der Gen­er­alver­samm­lung der Vere­in­ten Natio­nen beschlossen. Er wird jährlich am 11. Feb­ru­ar­be­gan­gen und soll an die entschei­dende Rolle erin­nern, die Mäd­chen und Frauen in Wis­senschaft und Tech­nolo­gie spie­len. Auf inter­na­tionaler Ebene richt­en die UNESCO und UN-Women in Koop­er­a­tion mit Part­nern und der Zivilge­sellschaft die jährlichen Feier­lichkeit­en aus.