Kretschmer-Koalition macht Jugendhilfe nicht fit für die Zukunft – Gesetz bleibt mangelhaft

Die Koali­tion über­ar­beit­et derzeit das Lan­desju­gend­hil­fege­setz. Per Änderungsantrag hat die Links­frak­tion heute im Sozialauss­chuss gefordert, dass der Freis­taat die Träger der Kinder- und Jugend­hil­fe stärk­er unter­stützt. Die Koali­tion lehnte ab. Dazu erk­lärt Anna Gorskih, jugend­poli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion:

„Ohne die von uns vorgeschla­ge­nen Änderun­gen bleibt das Lan­desju­gend­hil­fege­setz Sym­bol­poli­tik und ignori­ert die Her­aus­forderun­gen, vor denen die Kinder- und Jugend­hil­fe ste­ht. Wir wollen bessere Rah­menbe­din­gun­gen schaf­fen, damit die Träger und Ange­bote krisen­fest und inklu­siv wer­den. Ins­beson­dere brauchen sie mehr Geld und Per­son­al. Seit Jahren sinkt die Zahl der Ein­rich­tun­gen und Beschäftigten, weil die Jugen­dar­beit gemäß § 11 SGB VIII unter­fi­nanziert ist und die Anforderun­gen kon­tinuier­lich wach­sen. Neben der Schul­sozialar­beit müssen deshalb die Jugend­sozialar­beit, die Jugen­dar­beit, die Jugend­ver­band­sar­beit und der Erzieherische Kinder- und Jugend­schutz ins nov­el­lierte Lan­desju­gend­hil­fege­setz aufgenom­men wer­den. Damit würde der Freis­taat sich zu sein­er Ver­ant­wor­tung beken­nen und kön­nte die Träger bess­er unter­stützen. Wir wen­den uns zudem dage­gen, dass die Koali­tion geset­zliche Vor­gaben zur Ausstat­tung der Jugendämter stre­ichen will.“

Die inklu­sion­spoli­tis­che Sprecherin Sarah Bud­de­berg fügt hinzu:

„Solange die Koali­tion nicht bere­it ist, mehr Geld zu investieren, gibt es keine Bewe­gung in Rich­tung ein­er inklu­siv­en Kinder- und Jugend­hil­fe, gle­ich­berechtigter Teil­habe und ziel­ge­nauer Hil­fe. Der Leitgedanke Inklu­sion in der Kinder- und Jugend­hil­fe gehört lan­desrechtlich ver­ankert und konkretisiert, damit er umge­set­zt wer­den kann. Damit die Kom­munen diesen Anspruch erfüllen kön­nen, muss die Jugend­pauschale steigen. In Zeit­en der Krisen müssen junge Men­schen und ihre Bedürfnisse im Mit­telpunkt ste­hen. Auch im kom­menden Land­tag wer­den wir für ein besseres Lan­desju­gend­hil­fege­setz ein­treten!“